Im Schweizer Kanton Schwyz, auf dem Wägitalersee, schwimmt eine 180 Zentimeter hohe Bahnmarke von optimal-sailing.com. Jedoch finden hier niemals Regatten statt. Der Stausee ist kein Segelrevier – aber ein Gewässer mit besonderer Geschichte.
Vor 100 Jahren, im Juli 1924, wurde im Wägital eine Staumauer errichtet. Sie war bis 1929 die größte Gewichtsstaumauer der Welt. Das dazugehörige Elektrizitätskraftwerk war das größte in Europa. Staumauer und Kraftwerk wurden entgegen vieler Proteste errichtet, um das 40 Kilometer entfernte Zürich mit damals dringend benötigtem Strom zu versorgen.
Im Wägital, oberhalb der neuen Staumauer, lag das kleine Dorf Innerthal. Es musste aufgegeben werden, das Tal wurde nach Fertigstellung der Staumauer innerhalb kurzer Zeit durch seine aufgestauten Bergbäche geflutet. Die Häuser der 336 Dorfbewohner wurden vor der Flutung abgerissen, der Kirchturm gesprengt. Man baute die Kirche und einige Häuser an einer höhergelegenen Stelle des Tals wieder auf. Innerthal entstand später neu. Doch die meisten Menschen zogen damals fort.
Wo kommt nun die Regattaboje ins Spiel?
Einige Zeit vor dem 100. Jahrestag der Flutung des Wägitals erhielten wir eine Anfrage aus der Gemeinde Innerthal. Für das örtliche Pfarramt haben wir eine besonders stabile Version unserer XXL-Bahnmarke konzipiert und in die Schweiz geliefert. Sie markiert nun im Wägitalersee für Einheimische und Touristen den Standort der ehemaligen Dorfkirche auf dem Grund des Stausees – Zur Erinnerung an das alte Innerthal, das Schicksal seiner Bewohner und die Historie unter der Wasseroberfläche.
Die Kirchgemeinde Wägital hat für ihre alte versunkene Kirche ein Mahnmal errichtet. Im Stausee schwimmt an der Stelle, wo die Kirche stand, eine 1 Meter 80 große orange Boje.
Wer sich für die Geschichte des Wägitalersees näher interessiert, liest hier weiter.